Weltklasse Boxprominenz beim BCO

Arthur Abraham und Uli Wegner aus dem Sauerlandstall
zur Wettkampfvorbereitung im Gym des Offenburger Boxclubs

mit Fotos von Sebastian Heger, Rostock

Auszug Festrede Claudius Winterhalter („El Presidente“)

 

Es wurde mir nicht überliefert, mit welchen Intensionen damals 1967 der Boxclub Offenburg gegründet wurde. Waren es einige Jungs die gerne boxen wollten und den BCO gegründet haben weil es sonst im Umkreis keinen Boxclub gab? War es der Wunsch nach intensiver sportlicher Betätigung in einer Einzelsportart die höchste Ansprüche an Ausdauer, technischer Körperbeherrschung und taktischer Intelligenz erfordert? Ging es um die ganz besondere Kameradschaft einer archaischen Sportart, eines Kampfsports bei dem man dem Gegner völlig legitim weh tun darf? Es bleibt Spekulation. Sicher ist aber, dass es die üblichen Höhen und Tiefen gab, die jeder Verein durchmacht. Sportliche Erfolge lösen sich ab mit Flauten, die über Jahre anhalten können.

Boxen ist eben kein Mannschaftsport, wo die Formkrise eines Einzelnen nicht so sehr in’s Gewicht fällt. Wenn ein Boxer nicht absolut Fit und optimal vorbereitet ist wird er, zumindest bei uns, nicht für einen Kampf nominiert. Es ist allemal besser den ein oder anderen Wettbewerb auszulassen, als häufig zu verlieren und damit dem Ansehen des Vereins zu schaden. Allerdings kann bei uns von Schaden, zumindest in den vergangenen Jahren, nicht die Rede sein. Unsre Erfolge bei den BW-Cup Meisterschaften und die Nominierung unsres Halbschwergewichtlers Viktor Leiser in den Leistungskader für Olympia in Rio 2016, sprechen für sich.

Doch es geht nicht nur um sportliche Erfolge. Auch das Zwischenmenschliche Miteinander im Sport ist wichtig. So gesehen ist unser größter Erfolg der enorme Zuspruch den wir im Club erleben. Denn die Anzahl unsrer Mitglieder hat sich in wenigen Jahren mehr als verdoppelt!

Neben dem „Kampfsport Boxen“ ist für uns aber noch etwas anderes von Bedeutung. Die boxerische Fitness im allgemeinen. Wir wollen den Begriff Fitnessboxen nicht nur als modisches Schlagwort begreifen. Gerade der große Anteil weiblicher Mitglieder jeder Altersgruppe zeigt uns hier Woche für Woche, wie stark das schwache Geschlecht wirklich ist.

Und es gibt noch einen weiteren wichtigen Aspekt der unsern Club auszeichnet und worauf wir stolz sein können. Es geht um Integration. Bei uns treffen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Nationalitäten aufeinander. Es wird nicht hinterfragt was einer macht, welche Schulbildung er hat, wo er herkommt und wer seine Eltern sind. Uns eint die Idee des Boxsports als Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. Ein harter Sport der sehr viel Disziplin verlangt aber auch Menschen formt, sie stärker macht, körperlich und Mental.

Die sportliche Auseinandersetzung im Wettkampf, das Fitnessboxen und die integrierenden Möglichkeiten die ein Sportclub hat, sollen und werden auch in Zukunft unsre Zielsetzungen sein.